Ich bin kein KFZ-Gutachter oder Sachverständiger... So schaue ich mir ein gebrauchtes Wohnmobil an um nicht die Katze im Sack zu kaufen.
Nun ich habe diverse Blogartikel etc. in div. Foren gelesen und mir überlegt was würde ich alles prüfen. Die Checklisten die ich so bei TUEV etc. gefunden habe sind eher bei jungen Gebrauchten hilfreich aber bei einem 30 Jahre alten Wohnmobil nach Splatmaßen zu schauen...
Ich habe mir eine Zweiteilung überlegt: einmal die KFZ-Technik und einmal die Wohnkabine.
Anfangen tue ich mit der Wohnkabine und da zuerst mit einer Prüfung auf Feuchtigkeit. Neben der Sicht und Schnüffelprobe (gibt es Wasserränder, riecht es muffig) kommt ein VOLTCRAFT MF-100 Materialfeuchteindikator zum Einsatz. Mit diesem Gerät kann man sehr gut Flächen abprüfen. Dazu mache ich mir einige Wohnmobilskizzen (Wand re, li, Dach, Rückwand, Boden) und messe dann im Abstand von ca. 20 cm. Steigt der Wert an wird an diesen Stellen engmaschiger gemessen. Hierdurch kann ich auch gut erkennen ob es sich nur um einen kleinen Bereich z. B. um ein Fenster handelt oder ob die Feuchtigkeit großflächig vorgedrungen ist.
Bei dieser Messung gehe ich durch den gesamten Wohnraum und messe auch in allen Schränken und Bodentruhen etc. Dadurch sehe ich auch gleich wie es dort so aussieht.
Als nächstes wird sofern vorhanden in der Reihenfolge in Augenschein:
1. Gasgeräte: Heizung, Kühlschrank, Warmwasserboiler, Kochstelle, dabei wenn möglich Funktionsprüfung. Und liegt eine aktuelle Gasprüfung vor.
2. Wasser, Frischwassertank, Abwassertank, Wasserpumpe.
3. Elektrik, Sicht und Funktionsprüfung der Aufbaubatterie, funktionieren die Leuchten im Innenraum.
4. Fenster Türen Sichtprüfung, Funktionstüchtigkeit.
5. Polster
Für alle Punkte habe ich mir vorher eine Checkliste gemacht in der ich die Ergebnisse eintrage und bewerte. Die Ergebnisse und meine Einschätzung was kann ich wie und mit welchem Aufwand so herrichten/reparieren das es für mich funktionstüchtig ist fließen in meine Preiskalkulation ein.
Zur KFZ-Technik:
Hierbei ist der erste Punkt gint es eine aktuelle TUEV Prüfung. Und aktuelle heißt nicht drei Monate alt. Steht das Fahrzeug nach der TUEV prüfung mehrere Monate kann das Ergebnis schon wieder ganz anders aussehen. Aber auch ein neuer TUEV Bericht steht nicht automatisch dafür, dass alles i.O. Der Zustand des Motors ist bis auf AU und Öldichtigkeit dem TUEV mehr oder weniger egal. Also einen Zahnriemen der ewig nicht gewechselt wurde und auf dem letzten Loch pfeift wird der TUEV Prüfer nicht bemängeln.
- Motor von außen trocken, dabei achte ich darauf ob der Motor wie ein neuer aussieht, wurde da vielleicht eine Motorwäsche gemacht um Ölundichtigkeiten zu verschleiern? Am liebsten ist mir ein Motor der staubig ist, da sind undichtigkeiten gut zu erkennen. Den Öleinfülldeckel mache ich auf um zu prüfen ob da weißer Schleim zu sehen ist, das deutet auf Wasser im Öl hin und das wiederum kann durch eine defekte Zylinderkopfdichtung verursacht werden. Wenn ich zum Fahrzeug komme und der Motor ist warm ist das auch nicht so schön für eine Prüfung, da viel interessanter ist wie springt der Motor an wenn er kalt ist. Funktioniert (Achtung ich spreche von Oldtimern mit Vergaser) Choke oder Startautomatik.
- Getriebe: lassen sich alle Gänge gut durchschalten, und sicht prüfung ist das Getriebe von außen trocken, macht es Geräusche beim schalten oder fahren